Ein paar impressionen vom Wochenende:
Begerburg
Am Samstag waren Julia und ich im Plauenschen Grund klettern. Die Bilder sind von meiner Begehung der Sachsenstiege.
Danke an Julia für das Fotographieren!
Semperoper
Nachts über Dresden
Letzte Woche bin ich mit Robin auf den Triebenberg um durch Robins Teleskop einige Sterne zu fotographieren und anzuschauen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, aber einige schöne Fotos von Dresden bei Nacht sind trotzdem dabei herausgekommen (und ich habe den Mond mal mit all seiner Pracht "aus der Nähe" gesehen)
Brand, Bärenschlüchte und Festung Königstein
Heute waren Mama, Papa, Julia und ich im Elbsansteingebirge unterwegs, erst ein paar Stunden wandern um Hohnstein herum, danach auf den Weihnachtsmarkt auf die Festung Königstein. Hier ein paar HDRs, die dabei entstanden sind.
Exkursion nach München
Ich bin gerade von einer Exkursion zu Rohde & Schwarz nach München zurück und habe ein paar sehr schöne Tage dort gehabt. Wir waren am Mittwoch im Deutschen Museum und haben an einer Führung durch die Informatikabteilung teilgenommen, danach dann in die Augustinerbräustuben und ins Café Kosmos.
Den Donnerstag haben wir dann bei Rohde & Schwarz verbracht (leider waren aus Sicherheitsgründen keine Fotos erlaubt).
Novemberwanderung Schrammsteine - Affensteine
Am Wochenende war Thomas aus seinem Praktikum in Belgien zu Besuch, deswegen habe ich eine Wanderung ins Elbsandsteingebirge organisiert. Ziel waren die Schramm- und Affensteine, es ging von Krippen aus auf die Schrammsteinaussicht, über den Gratweg in Richtung Affensteine, dort mittels Affensteinpromenade zur Idagrotte und direkt nach Hrensko in den Gasthof um die abgelaufenen Kalorien wieder aufzufüllen :)
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HDRs vom Wochenende
Zwischen Sitojaure und Saltoluokta
Beim Durchschauen meiner Fotos habe ich noch dieses HDR gefunden. Am letzten Tag unserer Schwedentour dieses Jahr sind wir bei ziemlichem Wind den ganzen Tag (nach dreimaligem paddeln über den Sitojaure) vor einem Unwetter hergelaufen.
Plötzlich durchbrach die Sonne die stürmische Wolkendecke und beleuchtete das weite Hochtal, welches uns zur heißersehnten Sauna von Saltoluokta führen sollte ...
Neues Design
Das Blog startet (nach einigen anfänglichen Problemen) jetzt mit einem neuen Design, welches es mir einfacher macht, Fotos ansprechend zu produzieren. Wenn ihr noch Probleme beim anschauen habt, könnt ihr mir das gerne in den Kommentaren mitteilen.
Hier ist noch ein Foto vom Winter 2008, wenn man beim neuen Blog auf die Fotos klickt, werden sie groß angezeigt, ohne dass man die Seite verlassen muss - im Gegensatz zu früher. Wenn mehrere Fotos in einem Post sind, kann man mit den Pfeiltasten zwischen ihnen hin- und herwechseln oder sich auch eine Dia-Show anschauen und zurücklehnen.
Viel Spaß damit!
Grüße aus dem Rapadalen
Foto-Nachlese der letzten Lappland-Wanderung: noch einmal einige Impressionen von der Umgebung und dem Gipfel des Skierffe aus aufgenommen.
Neue Wohnung
Jetzt wo alles fast fertig eingerichtet ist, habe ich ein paar Fotos von meiner neuen Wohnung in Dresden-Striesen gemacht. Morgen geht die Uni wieder los!
Laponia
Hier sind ein paar Bilder von Arnos und meiner Wanderung durch die 3 schwedischen Nationalparks Stora Sjöfallet, Padjelanta und Sarek. Ich will hier nicht zu detailliert beschreiben was wir so erlebt haben, es waren 250Km auf größtenteils markierten Wanderwegen durchs skandinavische Gebirge nördlich vom Polarkreis. Wir hatten größtenteils Bombenwetter, die genaue Laufroute gibt es auf dem GPS-Track ganz unten einzusehen (sieht sehr schick in Google Earth aus).
Nach meinen Problemen mit Blasen an den Füßen bei der Californien-Tour ging diesmal alles gut. Böse Zungen behaupten, meine Füße sind von den Schuhen eingelaufen worden und haben letztendlich nachgegeben :) Ach ja, der Kocher hat auch lustigerweise wieder funktioniert.
Californication
Nachdem ich - wie angekündigt - längere Zeit nichts mehr geschrieben habe gibt es jetzt endlich einen Bericht von unserem Trip nach Californien Anfang August. Nachdem meine Wohnung in St Paul abgegeben war, habe ich noch eine Nacht bei Sean auf der Couch gepennt - danke an dieser Stelle :) - bevor ich meinen letzten Arbeitstag absolvierte (im wesentlichen allen Leuten auf Wiedersehen sagen).
Danach fuhr uns Zach zum Flughafen, wo es nach einem kurzen Anstoßen auf mein erfolgreich absolviertes Praktikum auch gleich in den Flieger nach Las Vegas ging. Dort angekommen erwartete uns schon am Flughafen das Klischee von Spielautomaten und betrunkenen Leuten. Wir ließen uns davon jedoch nicht aufhalten und gingen zügig weiter zur Autovermietung, wo wir uns einen schönen VW Jetta für die nächsten Tage abholten (ich bestand darauf, bitte mit einem Deutschen Auto durch die Wüste zu fahren, da sind die Überlebenschancen höher :) )
Mit dem frisch gemieteten Auto ging es dann auch gleich raus aus der Stadt und nach einem kleinen Zwischenstopp bei Burger King Richtung Westen. Bald waren wir auch im Death Valley, es war sehr dunkel und als wir ausstiegen um den Sternenhimmel zu betrachten waren es immer noch uber 40 Grad. Die Bilder geben nur einen schlechten Eindruck davon, wie viele Sterne man sehen konnte, die Milchstraße erstreckte sich von einem Horizont bis zum nächsten!
Wir hielten uns jedoch nicht unglaublich lange auf, fuhren weiter und erreichten mitten in der Nacht Owen's Valley und suchten uns in der Nähe von Lone Pine einen Campingplatz, um am nächsten morgen früh an der Rangerstation zu stehen und Permits fuer unsere Wunschwanderoute zu ergattern.
Das Aufstehen um 5 lohnte sich aber nicht: an der Rangerstation wurden wir erstmal belehrt, dass es eine Lotterie gibt unter allen Personen, die um 9 Uhr anwesend sind. Unser frühes Erscheinen war also sinnlos. Wir hatten aber Glück, bekamen um 9 unser Permit, liehen noch 3 Bärensichere Container aus, deponierten unsere Verpflegung darin, kauften noch kurz Gas und andere Kleinigkeiten im Outdoorladen und arrangierten nebenbei telefonisch einen Shuttletransport vom Whitney Portal - wo wir unser Auto abstellten und nach 5 Tagen wieder ankommen sollten - zum Shepherd Pass Trailhead, dem Startpunkt unserer Wanderung.
Bis zum Einbrechen der Dunkelheit schafften wir es etwa bis auf die Haelfte des Passes zu gelangen. Der Weg war steinig, steil und es gab an weniger Stellen Wasser als die Karte behauptete, sodass wir unvorsichtigerweise etappenweise dursten mussten. Das nächste Problem bahnte sich dann beim Abendbrot an: mein Kocher, der einzige den wir mithatten, weigerte sich sehr erfolgreich zu funktionieren, sodass wir auf trockenes Instant-Oatmeal mit Wasser zum herunterspülen ausweichen mussten.
Camp I
Der nächste Tag lief dann wesentlich besser, das Laufen ging einfacher und während die Vegetation immer spärlicher wurde, näherten wir uns dem Pass. Das letzte steile Stück hatte es noch einmal in sich - inklusive eines steilen Schneefeldes, welches zu queren war - doch bald erreichten wir den Pass, wo wir neben einem wunderschönen See mit Eisbergen das Zelt aufschlugen und auch noch jemandem einen Kocher abkaufen konnten.
Da uns der Tag trotz der Höhe und der schweren Rucksäcke so leicht gefallen war, beschlossen wir den nächsten Tag für eine Besteigung des Mt Tyndall (4275m) zu nutzen. Der einfachste Weg war eine Rippe in der Nordflanke, zu der sich auch noch eine andere Bersteigergruppe am selben Tag aufmachte. Das Wetter war super und wir kamen relativ schnell vorran, bald war die Wüste des Owen's Valley wieder zu sehen und auch sehr viele türkisblaue Bergseen. Als wir über eine steile Rinne den Gipfelgrat erreichten, entfaltete sich dann das volle Panorama, wie sahen die LeConte-Divide und auch schon Mt Whitney in der Ferne. Beim Abstieg beeilten wir uns so gut es ging, denn es raste eine Gewitterfront heran, die uns dann auch im Camp erreichte und einige cm Schnee brachte, welche sich aber nachdem es sich aufgeklart hatte schnell wieder in Luft auflösten.
Die nächsten 2 Tage folgten wir dann dem John Muir Trail, vorbei an Sequoia-Bäumen, kleinen Flüssen und immer wieder wechselnden Aussichten. Wir erreichten unseren Ausgangspunkt für die Besteigung des Mt Whitney am Ende des 4. Tages. Am 5. folgte dann ein Gewaltmarsch, zuerst der Aufstieg mit den schweren Rucksäcken zum Trailcrest auf 4200m, dann aufstieg zum Whitney-Gipfel auf 4421m, dann 2000m Abstieg zum Auto. Das Bier und der Burger am Whitney Portal haben sehr gut geschmeckt und wir hatten einen tierischen Respekt vor den Leuten die an einem Tag vom Auto zum Gipfel und wieder zurück gehen (40 km mit reichlich Höhenmetern).
Nachdem wir so überraschend schnell fertig waren, hatten wir noch genug Zeit um uns noch den Yosemite National Park anzuschaun. Wir fuhren also nach unserer Wohlverdienten Nacht im Motel Richtung Norden und Westen ins Yosemite Valley. Wir hatten Glück und fanden einen Parkplatz, allerdings waren wir zu spät dran, um noch einen Campingplatz zu erwischen, was uns dazu zwang, den Nationalpark abends zu verlassen und einen der vielen Campingplätze in der Umgebung zu benutzen.
Davor wollten wir aber nach dem vielen Autofahren noch eine kleine Wanderung unternehmen und wir verfehlten zwar unseren eigentlichen Wanderweg, fanden uns aber auf dem Mist Trail wieder, der uns zu dem wunderschönen Vernal Fall bringen sollte.
Auf der Rücktour hielten wir noch auf der berühmten wiese vor dem El Capitain) an, dessen 1000m hohe Granitwände einige der schwersten Kletterrouten der Welt beherbegen. In der Wand konnten wir jedoch niemanden entdecken, nur ein verlassener Haul Bag und ein paar Seile gaben Anhaltspunkte für Seilschaften ab.
Um den Massen im Tal zu entgehen, hatte ich für unseren letzten Tag eine Wanderung auf den Gipfel des Cloud's Rest ausgesucht, der als Geheimtipp den besten Blick auf das Yosemite Valley und den Half Dome bieten sollte. Wir wurden nicht enttäuscht, die Bilder sprechen für sich. Müde von der langen Tagestour machten wir uns dann auf den Weg nach Lone Pine.
Auf der Rückfahrt nach Las Vegas hatten wir diesmal die Gelegenheit, das Death Valley bei Tage zu sehen und uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten genauer anzuschaun. Wir starteten sehr früh, um vor der großen Hitze des Tages einen Spaziergang über die Mesquite Dunes zu machen. Zwischen den riesigen Sanddünen fühlten wir uns wie in der Sahara und wir waren dann auch heilfroh, wieder am Auto zu sein, denn der Sand hatte sich mittlerweile mächtig aufgeheizt und wir hatten unsere 2L Wasser pro Person in der einen Stunde komplett ausgetrunken und wahrscheinlich auch ausgeschwitzt, es war so trocken, dass nur Salz auf der Haut zurückblieb.
Wir hielten noch kurz beim Badwater Basin, mit 85m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt in der westlichen Hemisphäre, an und fuhren dann nach Vegas, wo unser Flieger auch schon wartete.
Nach einer durchzechten Nacht in St Paul ging am nächsten Morgen dann auch mein Flieger nach Deutschland, wo ich grenzwertig legalen Mengen an Gepäck dann auch von Papa vom Flughafen abgeholt wurde :)
Abschied und Wiedersehen
So schnell (oder auch langsam) kann ein Jahr vorbeigehen. Die letzten 3 Tage meines Praktikums sind da, meine Wohnung ist fast ausgeräumt und jetzt heißt es, vielen Leuten auf Wiedersehen zu sagen und nach Vorne zu schauen und sich auf viele Wiedersehen zu freuen.
Dies wird für eine Weile mein letzter Post sein, die nächsten 1½ Monate werde ich ziemlich viel unterwegs sein und dabei eher keinen Computer oder gar Internet zur Verfügung haben. Ich werde aber wie immer reichlich Fotos machen :)
Donnerstag geht es erstmal nach Las Vegas, von da aus dann mit dem Mietwagen durchs Death Valley in die Sierra Nevada), wo wir Genehmigungen für ein paar Tage Wandern ergattern konnten (in den meisten Nationalparks sind strenge Quotenregelungen aktiv und es können immer nur ein paar Leute in ein Gebiet, um die Umwelt zu schonen). Danach ist alles noch etwas unklar, eventuell fahren wir weiter in den Yosemite National Park oder bleiben im Sequoia-Gebiet.
Danach geht es in dieser Reihenfolge nach Eisenhüttenstadt, Dresden, mit Julia nach Südschweden und auf eine Trekkingtour auf den Padjelantaleden nach Lappland, ab Ende September bin ich dann wieder dauerhaft in Dresden.
mit Sean und Ben im Stau auf der I-35E
Wisconsin Bar
In Minnesota (Ausgangspunkt der Prohibitionsbewegung) darf Abends ab 8 und Sonntags kein Alkohol verkauft werden. Wer also noch ein heimisches Bier genießen will, aber plötzlich merkt, dass der Kühlschrank keines mehr hergibt, der muss sich auf eine 15-minütige Autofahrt in den Nachbarstaat Wisconsin begeben, wo sich an der Grenze eine kleine Industrie von Alkoholgeschäften etabliert hat.
Da waren Sean und ich also gestern, und neben kühlem Bier habe ich dieses HDR-Foto mit nach St Paul zurückgefahren :)
Independence Day
Gestern war der 4. Juli, an dem die Amerikaner traditionell die Unterzeichnung ihrer Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776 feiern. Konkret wird gegrillt und danach (illegalerweise) Feuerwerk abgefeuert oder geschaut.
Spontan fragten mich Ben und Rachel ob ich nicht zu der Tante von Bens Bruders Freundin (!!) mitkommen möchte. Ich war erst etwas zögerlich, weil ich eigentlich nicht mal Bens Bruder kenne, geschweige denn die Tante seiner Freundin, lies mich aber überreden.
Die Leute waren extrem nett, es gab Unmengen von Bier, Bisonbuletten und Würstchen, Salaten, Süßkartoffeln und eingelegte Hähnchenspieße. Irgendwann ging das Feuerwerk los, wie erwartet ist alles ein wenig größer als bei uns.
Beinahe wäre es ein kurzes Feuerwerk geworden, denn eine Fontäne fiel um und setzte erstmal die 2 (einen halben Meter danebenstehenden) Papiertüten mit dem restlichen Feuerwerk für den Abend in Brand. Allerdings konnte das schlimmste verhindert werden und wir hatten noch einen schönen Abend, schossen hunderte Raketen Richtung Mississippi und ließen uns von den Moskitos zerstechen :)
Bisonbuletten und Süßkartoffeln
Grillen ist Chefsache :)
Panzerfeuerwerk ...
... die zweite Stufe wird angezündet ...
... und geht los :)
Ben und Rachel spielten auch mit dem Feuer
Vulkan
Intermezzo in Germany
Entschuldigt bitte, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Ich war zwischendurch ja 4 Wochen in Dresden und habe von da aus gearbeitet. Seit 2 Tagen bin ich jetzt wieder in meinem Apartment angekommen (nachdem ich meinen Anschlussflug verpasst habe und beinahe eine Nacht in New York auf dem Flughafen schlafen musste).
Als besonderes Schmankerl gibt es jetzt auch eine Seite auf der die Blogeinträge auf einer Karte eingezeichnet sind und von da aus ausgewählt werden können.
Hier sind ein paar Impressionen aus den letzten 4 Wochen:
im Feldschlösschen-Stammhaus
Bio-Fakultät bei der Langen Nacht der Wissenschaften
Fischembryonen unterm Mikroskop
Tesla-Spule im Schönfeldthörsaal
Club Aquarium
Kajak-Spaß im Kanal
Kloster Neuzelle
Badlands
Vor 2 Wochen sind meine Mama und mein Bruder zu Besuch gekommen, deswegen auch die lange Funkstille, weil wir so viel unternommen haben dass ich gar keine Zeit zum schreiben hatte. Als Ausflug haben wir vorletzte Woche eine Tour in den Badlands National Park unternommen. Am Mittwoch nach der Arbeit ging es los, 500 Meilen gen Westen auf der Autobahn.
Die Strecke ist sehr angenehm zu fahren, wenn auch größtenteils eintönig. Bald waren wir in South Dakota, wo die Straßen wesentlich besser zu sein scheinen als in Minnesota. Auf der breiten Autobahn begegneten uns kaum andere Autos, und Seans Radarwarngerät erlaubte es uns, mit Tempomat und 85 Sachen über die Prärie zu fegen. Um uns die Zeit zu vertreiben, hörten wir das Audiobuch zu Frank Schätzings "Der Schwarm", welches einerseits wegen des spannenden Inhalts aber auch wegen der aufwändigen Produktion mit 20 verschiedenen Stimmen - inklusive Schätzings selbst und seiner Frau - uneingeschränkt weiterzuempfehlen ist.
Gegen Mitternacht erreichten wir unsere Autobahnabfahrt. Wir nahmen die Nationalparkstraße nach Süden, und erahnten im Licht der Scheinwerfer schon in welch grandioser Landschaft wir am nächsten Tag aufwachen sollten. Ich hatte ein paar Wochen vorher eine Hütte in der Cedar Pass Lodge gemietet, eine am Anfang des letzten Jahrhunderts gebaute Ansammlung einiger Hütten und eines Hotels mit angeschlossenem Restaurant. Die Rezeption war bei unserer späten Ankunft unbesetzt, der Schlüssel zur Hütte Nummer 5 fand sich jedoch in einem mit 'Mueller' beschrifteten Briefumschlag in einem schwarzen Metallkasten neben der Eingangstür, sodass wir nach knapp 10h Autofahrt endlich erschöpft ins Bett fallen und schlafen konnten.
Der nächste Tag begrüßte uns mit einem perfekt blauen Himmel und beeindruckendem Ausblick. Praktischerweise war gleich neben der Hütte ein Tisch und dazugehörige Bänke, sodass wir in der Sonne frühstücken konnten (es sollte jeden Morgen so schön werden, wir hatten echt Glück mit dem Wetter).
Freiluftfrühstück neben der Hütte Für den ersten Tag hatten wir uns eine Wanderung entlang des Castle Trails vorgenommen, einer der längsten Wanderwege im Nationalpark. Erstaunlicherweise sind die Badlands nämlich für Wanderer relativ unerschlossen, ein überwiegender Großteil ist weglose Wildnis. Nachdem wir uns kurz in den von Lehmwänden eingeschlossenen Canyons verlaufen hatten, stießen wir auf einem großen Grasplateau wieder auf den Wanderweg. Dieser führte uns die nächsten Stunden entlang bizarrer Gesteinsformationen auf der einen Seite und der schier unendlichen Weite der Prärie auf der anderen Seite (auf den Panoramabildern unten - Achtung nur bei schneller Internetverbindung und ponentem Rechtner zu empfehlen - sehr gut zu sehen) zu einer alten Versorgungsstraße, wo wir dann umkehrten und über den Medicine Root Trail den Weg zurück zum Auto antraten.
Panorama 1, Castle Trail
Panorama 2, Castle Trail Dort angekommen beschlossen wir den Rest des Tages (es war schon fortgeschrittener Nachmittag) damit zu verbringen, die sehr schöne Ausblicke versprechende Nationalparkstraße abzufahren. Die Straße ist sehr gut gewartet, bietet reichlich Aussichtspunkte mit toller Infrastruktur (Toiletten, überdachte Picknicktische, Warnschilder vor Klapperschlangen ...)
Irgendwann ging die Strecke in eine breite Schotterpiste über und wir konnten neben der Straße Büffelherden und Präriehunde (sehen aus wie Erdmännchen) beobachten.
Grasende Büffel
Die verschiedenen Sedimentschichten erzählen die geologische Geschichte der Badlands
Mondlandschaft
Beim Photographieren photographiert :) Am nächsten Tag hatten wir uns eine Fahrt nach Westen in die Black Hills vorgenommen. Woher diese ihren namen haben wurde uns bei der Anfahrt bewusst, nach unserem sonnigen Frühstück zogen nämlich Wolken auf und ließen die Nadelbäume auf den Hügeln in dunklem Anthrazit erscheinen. Wir fuhren durch Rapid City, immer tiefer ins Gebirge hinein. Am Ende war die Straße ungewohnt schmal, sehr kurvenreich und steil, natürlich gab es keine Leitplanke oder ähnliches - genau das richtige für Mama.
Das Ziel sollte der Custer State Park sein, wo wir an einem schönen See parkten und nach einiger Suche auch unseren Wanderweg fanden. Dieser sollte uns auf den höchsten Punkt der Black Hills, gleichzeitig auch den höchsten in ganz South Dakota als auch den höchsten Punkt zwischen Pyrenäen und Rocky Mountains führen - Harney Peak (2207m). Der Frühling in den Black Hills war keineswegs schon so weit fortgeschritten wie in den Badlands oder Minneapolis. Der Boden war von Wasser durchtränkt und wir sahen auch einige Schneereste als wir dem Wanderweg entlang einer zunächst etwas unromantischen Forstschneise folgten.
Das Wetter war die ganze Zeit durchwachsen, mit an den umliegenden Felsentürmen hängenden Wolken, aber ohne jeden Niederschlag. Wir gewannen immer mehr an Höhe und bald ging die breite, tief zerfurchte Forstschneise in einen schmalen Wanderweg über und wir waren immer mal wieder in den Wolken. Doch wir hatten Glück - als wir nach einigen Stunden den Gipfel des Harney Peak erreichten, riss die Wolkendecke auf und wir konnten uns in der Sonne an unseren morgens geschmierten Sandwiches stärken und dabei ein paar Streifenhörnchen anlocken und füttern.
Wir verbrachten noch einige Zeit auf dem Gipfel und beschlossen dann aufgrund einer aus der Ferne herannahenden Gewitterfront und der 2h Autofahrt zurück zu unserer Hütte, den Abstieg anzutreten. Diese Entscheidung erwies sich als schlau, denn gerade als wir am Auto von Wanderschuhen in Sandalen wechselten begann es auch schon zu tröpfeln.
Auf dem Rückweg mussten wir natürlich noch den wahrscheinlich meistbesuchten Ort der Black Hills mitnehmen: Mount Rushmore National Memorial, den Berg mit den aus dem Granit geschlagenen Präsidentengesichtern den jeder schon einmal auf Bildern gesehen hat. Ich hatte mir das Ganze etwas größer und beindruckender vorgestellt, eventuell war es aber auch der latente Sprühregen und die hereinbrechende Dämmerung der uns nicht lange verweilen lies. Auf der Fahrt fing es dann immer heftiger an zu regnen, hageln und zu stürmen, teilweise so schlimm dass wir auf die Standspur des Freeways fahren mussten um das schlimmste abzuwarten. Die Fahrt dauerte so fast doppelt so lange wie hinzu, allerdings hatten wir ja immer noch Frank Schätzings "Der Schwarm" um uns abzulenken.
Blick vom Gipfel des Harney Peak (2207m) über die Black Hills
Streifenhörnchen mit Käse
Mount Rushmore, wer die Präsidenten vlnr in der richtigen Reihenfolge
benennt und in die Kommentare schreibt kriegt ein Bier
Wikipedia ist schummeln
Am dritten Tag wollten wir dann in die Prärie wandern gehen, genau genommen in die Sage Creek Wilderness, die wir schon bei unserer Rundfahrt 2 Tage zuvor sehr bewundert hatten. Der Regen am Tag zuvor hatte die Lehmsedimente der Badlands durchtränkt und schien zugleich die Farben intensiver hervortreten lassen, wir hielten oft an, um die Mischung aus grünem Präriegrass und gelb-rot-grauen Sedimenten zu bewundern.
Colored Mounds Panorama
Colored Mounds
Am Sage Creek Campground angekommen, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, begrüßten uns auch gleich ein paar Büffel, die gemütlich auf einer der Campingplatzstraßen lagen und sich nicht wegbewegten. Wir begannen unseren Weg durch das weite Tal, welches der Sage Creek über Jahrtausende in die Prärie geschnitten hatte. Leider hatte der Regen am Tag zuvor auch den Effekt, dass sich der lehmige Boden zu einer mörtelartigen Masse verwantelt hatte, in der man nicht nur einsank, sondern auch mit jedem Schritt ein wenig mehr Schlamm an seinem Wanderschuh kleben hatte. Alle paar Minuten mussten wir also unsere Schuhe abklopfen oder am Gras abstreichen, was das Laufen an sich sehr unangenehm machte. Die tolle Landschaft und das (zunächst) gute Wetter machten das aber wieder Wett und wir träumten von Zeiten der Winnetou und Cowboys, unendlicher Weite und Freiheit.
Rast am Sage Creek
Nach einer gemütlichen Rast im Schatten eines der spärlich verteilten Bäume sahen wir dann auch mal wieder eine Gewitterfront heranrollen und machten uns auf den Weg zum Auto, wir planten nämlich, rechtzeitig an der Cedar Pass Lodge einzutreffen, um unsere letzte Gelegenheit (am nächsten Tag mussten wir leider schon den Heimweg antreten) nicht zu verpassen, einen der berühmten Burger mit Büffelfleisch die es dort im Restaurant gab, zu probieren.
Der Burger war gut, und während Mama und Clemmi noch im Laden nach einigen Souvenirs schauten, ging ich schoneinmal nach draußen um ein diese Fotos von der anrollenden Gewitterfront zu machen, die Wolken drehten sich ineinander! Ich nehme mal an so entstehen Tornados, an diesem Tag blieb es aber glücklicherweise ruhig.
Aufziehendes Gewitter mit rotierenden Wolken
Dämmerung mit Mond und Adler Am nächsten Tag begannen wir nach einem ausgedehnten Frühstück dann die Rückfahrt. Clemmi entdeckte neben der Autobahn noch eine rekonstruierte Wildweststadt, wo wir einige Stunden verbrachten (siehe das Foto vom Saloon). Mama war ganz hin und weg, wahrscheinlich die Jugenderrinnerungen an Karl May und Co :)
1880 Town, eine Museumsgeisterstadt
Oderhochwasser 2010
Papa und Mama haben diese Bilder vom Oderhochwasser 2010 gemacht, wie man sieht stehen unser Keller und Gartenterrase unter Wasser.
Blick aus dem Garten zur Kanalbrücke
Fenster zur Waschküche
Papa mit Wathose