Die erste Station war der Sequoia National Park, den wir ja schon von einem Besuch zu Thanksgiving letztes Jahr kannten. Zeltplätze in höheren Lagen waren bereits hoffnungslos ausgebucht, sodass wir in den Foot Hills der Sierra Nevada auf den Buckeye Flat Campground ausweichen mussten. Der Campingplatz ist in einem tiefen Kerbtal gelegen, von schattenspendenden Bäumen gesäumt und es sind nur ein paar Meter zum kühlen Kaweah River, der mit Badestellen zum abkühlen einlädt. Deswegen - und wegen der niedrigen Luftfeuchtigkeit - waren die 38ºC auch erstaunlich erträglich.
Wir besuchten von den Foothills aus die beeindruckenden Sequoia-Haine des Giant Forest. Im Gegensatz zum November war im Juli die Vegetation zwischen den Bäumen noch sehr grün, was einen schönen Kontrast zu den roten Bäumen darstellte.
Vom Sequoia National Park fuhren wir die Berge entlang in den Eingang des Kings Canyon. Auf dem Weg dorthin unternahmen wir noch einen kurzen Abstecher zum General Grant Tree, dem zweitgrößten Baum der Welt, nachdem wir den größten - General Sherman Tree - Tage zuvor im Giant Forest gesehen hatten.
Auf dem Weg Richtung Kings Canyon änderte sich die Vegetation schlagartig. Es ging eine sich steil windende Bergstraße hinab in wüstenähnliche Vegetation.
Je weiter wir den Kings River hinauffuhren, destso alpiner wurde die Vegetation wieder, bis wir schließlich auf dem Sentinel Campground zwischen Kiefern unser Lager aufschlugen. Die Tage danach verbrachten wir mit Tageswanderungen im Canyon. Der Kings Canyon ist weniger bekannt als Parks wie der Grand Canyon oder Yosemite, obwohl er tiefer als der Grand Canyon ist und von beeindruckenden Felsformationen dem Yosemite in nichts nachsteht. Er ist auch weniger überlaufen und touristisch erschlossen im Vergleich zum Yosemite Nationalpark, was wir auf unseren Wanderungen sehr genossen. Man traf zwar ab und zu Wanderer, aber die Trails waren naturbelassen und keineswegs überfüllt. Temperaturen waren zwar hoch, aber der eiskalte Kings River lud an vielen Stellen zum baden ein.
Vom Kings Canyon aus unternahmen wir einen Abstecher an die Küste nach Big Sur, einem Punkt wo das Santa Lucia Gebirge auf den Pazifik trifft und eine der schroffesten Küstenabschnitte in den USA hervorbringt.
Von Big Sur aus fuhren wir über Las Vegas zum Nordrand des Grand Canyons, wo wir 4 Nächte zelteten. Obwohl im inneren Canyon im Sommer Temperaturen von über 40ºC im Schatten herrschen, war es am Nordrand auf über 2000m Höhe angenehm kühl (30ºC) tagsüber. Die häufigen Sommergewitter tauchten die einmalige Landschaft regelmäßig in tolles Licht. Den Nordrand des Canyons besuchen nur ca 1/10 soviele Menschen jedes Jahr wie den Südrand, sodass wir auch hier ohne große Menschenmassen die Landschaft genießen konnten. Es stellte sich heraus, dass ich den ursprünglich geplanten North Rim Campground aus versehen für Oktober statt Juli gebucht hatte, aber wir fanden außerhalb der Parkgrenzen auf dem ebenfalls exzellenten Demotte Campground eine Alternative.
Die Wanderungen an der Canyonkante machten auf jeden Fall Lust auf mehr, mal schauen ob ich mit Sean im Winter eine Durchquerung mache :).
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Am letzten Abend gingen wir noch auf das One World Observatory, ganz oben auf dem neuen World Trade Center.
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Der Park ist nach den dort vorkommenden Yucca-Palmen benannt, die wie Bäume aussehen und von mormonischen Siedlern ihren Namen bekamen, weil die zum Himmel ragenden Äste sie an den biblischen Josua errinnern.
Wir fuhren am Donnerstag Nachmittag los, quälten uns durch die wohlbekannten Staus um Los Angeles herum und erreichten den Indian Cove Campground am späten Abend. Beim Zelt aufbauen stellte sich heraus, dass wir das Gestänge zu Hause vergessen hatten. Glücklicherweise ist Joshua Tree einer der trockensten Orte der USA, und einer mit dem klarsten Sternenhimmel. Statt des Hilleberg schliefen wir also auf diesem Trip unterm Sternenzelt!
Am nächsten Morgen erleuchtete die unglaublich warme Sonne zum ersten Mal für uns die atemberaubende Umgebung. Überall um uns herum befanden sich Felsformationen, die wir in der Dunkelheit kaum gesehen hatten.
Da der Zeltplatz übers Wochenende komplett ausgebucht war, bestand unsere erste Aufgabe für den Tag darin, auf anderen Zeltplätzen im Park einen Platz zu ergattern. Leider waren wir nicht erfolgreicht dabei, bekamen aber eine gute Übersicht über alle Zeltplätze im Park. Wir buchten außerhalb des Parks über Hipcamp (sowas wie AirBnb fürs Campen) einen Platz in 29 Palms, dem ersten Ort außerhalb des Parks.
Den restlichen Teil des Tages verbrachten wir damit, den Park genauer kennenzulernen und einige kleine Wanderungen zu unternehmen, unteranderem durch die "Hall of Horrors", einem beliebten Klettergebiet.
Am nächsten Tag unternahmen wir eine mittellange Wanderung zur längst aufgegebenen "Lost Horse Mine", die ihren Namen von einem Cowboy erhalten hat, der auf der Suche nach seinem entlaufenen Pferd auf Silbererz gestoßen ist.
Auf der Rücktour kamen uns dunkle Wolken entgegen und es wurde windig, was uns um unsere ungeschützte Zeltausrüstung bangen ließ. Wir beschlossen zum Zeltplatz zurück zu fahren und nach dem Rechten zu sehen, machten aber noch ein paar schöne Fotos von Parkplätzen neben der Parkstraße.
Wir fanden unsere Schlafsäcke und Isomatten gut befestigt vor, nette Leute hatten sie aufgesammelt und mit einer Campingbank befestigt - Glück gehabt. Der Sturm ließ Abends auch schon nach, aber wir wollten trotzdem kein Feuer machen und fuhren stattdessen indisch essen.
Am nächsten Tag stand schon wieder die Rückfahrt an, wir beschlossen einen Umweg zu fahren und die touristisch aufbereitete Geisterstadt Calico zu besuchen, um noch ein bischen den Wildwestcharme zu genießen.
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Wir zelteten diesmal nicht wie vorher an den Stovepipe Wells, sondern auf dem mittlerweile geöffneten Texas Springs Campground, der zwischen Lehmhügeln über Furnace Creek liegt und wesentlich gemütlicher ist als Stovepipe Wells, das eher den Charme eines Supermarktparkplatzes hat. Es gab wie immer Plätze zum Feuer machen, sodass über der Glut gegrillten Steaks nichts im Wege Stand.
Am nächsten Tag hatten wir uns eine Wanderung durch den Fall Canyon vorgenommen, nachdem uns in den vorherigen Besuchen andere Slot Canyons so gut gefallen hatten. Fall Canyon war etwas abgelegener, länger, jedoch ohne häufige Klettereinlagen zu bewältigen. Es wurde eine lange Wanderung durch abwechselnd enge, von schwarzem Marmor eingefasste Passagen, dann wieder weit offene, brüchige Felslandschaften. Wie immer gab es kein definiertes Ende der Wanderung, sondern wir drehten um als es uns genug war. Mir fällt das immer sehr schwer, weil ich mich hinterher immer Frage, was sich wohl hinter der nächsten Kurve im Canyon verborgen hätte.
Von der Wanderung etwas erschöpft, ließen wir es am darauf folgenden Tag etwas ruhiger angehen. Wir fuhren zuerst zu Dantes View, einem Aussichtspunkt über dem Badwater Basin, von dem aus man aus 1669m Höhe auf den tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre und das gesamte Death Valley herunterblicken kann.
Danach ging es zum Zabriskie Point, von wo aus wir eine kurze Wanderung in die umliegenden Badlands unternahmen. Wie immer wenn wir uns einige Minuten zu Fuß von den mit dem Auto erreichbaren Plätzen entfernt hatten, waren wir nahezu alleine und konnten die bizarre Landschaft in Ruhe genießen, Hermine machte derweil einen Mittagsschlaf in ihrer Kraxe.
Nach der Wanderung fuhren wir auf der Badwater Road noch herunter zum Salzsee und danach zum Artists Drive, an dem wir beim letzten Mal zu wenig Tageslicht übrig hatten, um die farbige Landschaft auch zu genießen. Zwischendurch rollten dunkle Wolken heran und wir machten uns schon auf Regen gefasst. Natürlich regnete es nicht.
Am letzten Tag machten wir noch einen kurzen Abstecher zu den Mesquite Sand Dunes, wo wir aufgrund der Mittagshitze aber schnell den Rückzug zum Auto antraten. Danach führen wir auf einem kleinen Umweg durch Owens Valley zurück, von wo wir Mt Whitney und andere schneebedeckte Viertausender der Sierra Nevada anschauen konnten.
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Am Mittwoch Abend fuhren wir zum Potwisha Campground, einem der wenigen Zeltplätze, die außerhalb der Saison noch auf hatten. Trotz des langen Wochenendes hatten wir Glück und fanden noch einen freien Zeltplatz, wie immer mit Tisch und Lagerfeuerstelle.
Den Donnerstag verbrachten wir im Giant Forest, ein Wald mit vielen Giant Sequoias, unter anderem den größten Baum der Welt nach Volumen, dem General Sherman Tree. Es hatte etwas magisches, diese Riesenbäume, von denen viele über 2000 Jahre alt sind zu sehen. Die Fotos werden der Realität leider nicht gerecht.
Danach erwischten wir noch eine von "Ranger Mike" geführte Wanderung durch den Wald zu einer Felskuppe namens Sunset Point.
Am Freitag fuhren wir wieder hinauf zum Giant Forest. Die Straße dort hinauf ist so kurvig, dass man teilweise nur 15 km/h fahren kann. Maxi ist ein bisschen schlecht geworden, auf dem Beifahrersitz ging es aber besser. Oben angekommen stiegen wir 350 Stufen zum Moro Rock hinauf, von wo wir eine beeindruckende Aussicht hatten und Piknick machen konnten.
Später fuhren wir eine kurze Straße zur Log Meadow, einem weiteren Sequoia-Hain, der viel weniger besucht war als der Teil des Waldes, in dem wir am Tag zuvor gewesen waren.
Auf der Rückfahrt konnten wir noch durch den Tunnel Log fahren.
Samstag fuhren wir etwas weiter in die Berge und wanderten am Kaweah River entlang zu den Wasserfällen von Tokopah Falls. Auf den Felswänden, die uns umgaben lag schon der erste Schnee, aber im Tal war es mit kurzen Hosen und T-Shirt gerade richtig zum wandern.
Sonntag fuhren wir früh in Richtung Santa Barbara los, was uns reichlich Zeit für einen Zwischenstopp in Pismo Beach ließ. Dort fanden wir neben gutem Essen auch einen Wal in der Bucht vor und konnten Pelikane beobachten.
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Wir nutzten das verbleibende Tageslicht, um einen kurzen Ausflug in die nahegelegenen Mesquite Sand Dunes zu machen. Wir ließen unsere Schuhe auf der ersten Düne zurück und wanderten Barfuß durch die bizarre Landschaft. Als es dunkel war, und wir unsere Schuhe wiedergefunden hatten, fuhren wir wieder zum Zeltplatz und zündeten ein Lagerfeuer an.
Am nächsten Tag war unser erstes Ziel der Grotto Canyon. Wir parkten das Auto am Rande des ausgetrockneten Bergbachs und wanderten den Flusslauf hinauf. Es war ziemlich warm und wir waren über jede schattige Passage dankbar. Slot Canyons sind ziemlich abwechslungsreich und angenehm zu wandern, weil das Wasser über Jahrmillionen dafür gesorgt hat, dass alle steilen Passagen weggespült wurden. Wo das Wasser blanken Fels frei legt, gibt es glattgewaschene Felsstufen, die manchmal interessante Kletterei bieten, manchmal aber auch umgangen werden müssen.
Wir kehrten gegen Mittag um, weil wir noch andere Programmpunkte für diesen Tag geplant hatten. Die Reise ging zuerst nach Badwater, dem niedrigsten Punkt in der westlichen Hemisphäre (83 Meter unter dem Meeresspiegel). Dort wanderten wir auf einem fast ausgetrockneten Salzsee, was sich ganz angenehm an den Füßen anfühlte. Hermine hatte sehr viel Spaß beim Buddeln.
Von Badwater aus fuhren wir weiter zum Devils Golfcourse, wo das Salz eine unebene, bizarre Oberfläche von Erde und scharfkantigen Kristallen geschaffen hat.
Weiter ging es zum Artist Drive, einer Panoramastraße durch vielfarbige Badlands. Leider wurde es schon langsam dunkel und wir mussten uns ein bischen beeilen. Am Zeltplatz angekommen habe ich noch ein paar Nachtfotos gemacht, die Nacht war Sternenklar und es gibt kaum Lichtverschmutzung.
Am nächsten Tag wollten wir nochmal einen Canyon durchwandern, weil uns der Grotto Canyon so gut gefallen hatte. Das Ziel war diesmal der Mosaic Canyon. Er stellte sich als anders, aber genauso schön heraus. Die fehlenden Klettereinlagen kompensierten wir durch Bouldern an den Seitenwänden.
Danach mussten wir auch schon unsere Heimreise antreten, auf der wir noch mit einem spektakulären Sonnenuntergang, gutem Mexikanischen essen und am Ende mit einer warmen Dusche belohnt wurden (drei Tage Wüstenstaub färbten das Wasser eine ganze Weile ...)
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Es gibt wieder keine Beweisfotos vom Surfen. Mit dem Surfen ist es nämlich so eine Sache :). Entgegen den Vorstellungen die man davon hat, besteht es zu großen Teilen aus Auf-dem-Surfbrett sitzen und auf die nächste gute Welle warten. Wenn die dann da ist, muss man sie auch noch erwischen, wozu man am richtigen Ort und zur richtigen Zeit lospaddeln muss. Ist man zu weit draußen auf dem Meer, dann sind die Wellen nicht steil genug. Ist man zu weit am Ufer, dann brechen die selteneren großen Wellen über einem zusammen, man wird durchs Wasser gewirbelt und muss wieder von vorne anfangen. Die ganze Prozedur macht dem Surfer trotzdem Spaß, ist aber für Zuschauer ziemlich langweilig. Deswegen hatte Maxi auch noch keine Lust, eine halbe Stunde mit der Kamera zu warten bis ich wirklich mal eine Welle erwische. Eventuell wird das ja mit zunehmendem Können etwas besser und es gibt auch mal Bilder.
Die Arbeitswoche darauf war relativ kurz, weil ich ab Mittwoch schon drei Tage Urlaub genommen habe, um mit Hermine, Maxi, Sean und Martin (der als Praktikant zur gleichen Zeit wie ich hier angefangen hat zu arbeiten und mit dem wir uns angefreundet haben) in den Yosemite Nationalpark zu fahren.
Wir sind am Dienstag relativ spät losgefahren und haben uns an der Parkgrenze ein Motelzimmer genommen. Am Mittwoch ging es dann in den Park hinein und wir hatten das Glück, einen Platz auf dem Wawowa-Campingplatz zu erwischen. Die Campingplätze sind relativ primitiv, aber dafür kann man Lagerfeuer machen und es gibt Aufbewahrungscontainer, um seine Lebensmittel vor den Bären zu schützen.
Wir waren zwei Tage wandern und zwei Tage Genussklettern. Der glatte Granit ist ganz schön gewöhnungsbedürftig.
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Die nächste Woche wird auch interessant, weil Sean zu besuch kommt und wir in den Yosemite Nationalpark zum klettern und wandern fahren.
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Ich bin gestern mit dem Flugzeug in LA angekommen und sitze in einem Motel in Ventura, eine schöne Stadt auf der Hälfte zwischen LA und Santa Barabara. Gestern Abend bin ich - um mir nach dem langen Flug und der anschließenden Fahrt die Beine zu verteten - ein bischen am Strand langspaziert, habe ein Paar Tacos gegessen, ein Bier getrunken und bin danach in einen komaähnlichen Schlafzustand gefallen :)
Viel Spaß in den nächsten Monaten mit unseren Berichten!
PS: Maxi wird bestimmt auch mal schreiben
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Hier eine Liste der Touren:
Eine schöne Eingehtour direkt von der Cosmiques-Hütte aus. Der Fels ist gut, wird aber wegen der kombinierten Passagen meist mit Steigeisen geklettert. Die Schlüsselstelle ist kurz, für den Schwierigkeitsgrad aber schon ein bischen schwer und ausgesetzt, jedoch gut abzusichern. Die Wackelige Leiter in die Seilbahnstation der Aiguille du Midi am Ende war auch nochmal aufregend.
Unsere Akklimatisationstour am nächsten Tag führte uns den ersten Teil des Anstiegs auf den Mont Blanc entlang. Die Nordwestflanke des Mont Blanc du Tacul ist technisch ziemlich einfach, aber wegen der Seracs und lawinengefährdeten Schneehänge sollte man sich nicht unnötig aufhalten. Dazu kamen noch einige Blitze mit sehr kurz darauf folgendendem Donner. Wir drehten um und stiegen wieder ab. Nach 10 Minuten klarte jedoch der Himmel schlagartig auf und wir gingen wieder die Flanke hinauf.
Der eigentliche Gipfel des Tacul ist ein unerwartet steiler Felsaufbau, den wir links umrundend erkletterten, was ziemlich ausgesetzt war. Zurück zur Schulter haben wir dann abgeseilt. Durch die Nähe zur Hütte war die Tour auch nicht so lang und wir hatten noch den Nachmittag, um ein wenig Mittagsschlaf zu halten, denn der Wecker war auf 0:40 gestellt für den nächsten Tag.
Nach dem Frühstück, oder eher Mitternachtssnack, ging es auf den erstaunlich warmen Gletscher und durch die schon am Vortag erkundete Nordflanke des Tacul. Der Firn war hartgefroren und angenehm zu gehen, meine gute Kondition vom Vortag jedoch irgendwie nicht wiederzufinden. Auf der Schulter des Tacul angekommen, war die erste der 3 Treppenstufen zum Dach Europas geschafft. Nun führte die von den Stirnlampen zahlreicher anderer Aspiranten erleuchtete Spur hinab in den Col du Maudit und über eine weitere Firnflanke und eine 50º Eiswand, in der uns besonders die Bergführer mit gefährlichen Überholmanövern erschütterten, hinauf zum Col du Mont Maudit. Dort kamen uns die auch ersten Sonnenstrahlen entgegen. Es wehte ein starker, eisiger Wind. Am Col du Brenva hatten wir dann einen gigantischen Ausblick auf die umliegende Bergwelt in einem vielfarbigen Sonnenaufgang.
Die letzten 500 Höhenmeter zum Gipfel des Mont Blanc zogen sich dann jedoch schon ganz schön hin. Das gehen am Seil wegen der Gletscherspalten verhinderte, dass jeder sein Tempo gehen konnte. Am Ende zählte ich Schritte und Hyperventiliere bewusst, man merkt die Höhe doch sehr. Damit bin ich genausoschnell wie Henning, der aber ein gleichmäßiges Tempo gehen möchte, zum Glück ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Oben angekommen ist schon eine ziemliche Ansammlung von Bergsteigern vom Normalweg anzutreffen, man beglückwünscht sich und macht Fotos.
Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg, wir gehen den Bosses-Grat herunter, überholen immer wieder andere Seilschaften und weichen entgegenkommenden aus. Es sind auch viele unzureichend ausgerüstete Leute unterwegs, teilweise ohne Steigeisen und Pickel. Wir nehmen noch den flachen Gipfel des Dome du Gouter auf einem kurzen Umweg mit und steigen zur Aiguille du Gouter ab. Dort wird die Gletscherausrüstung am Rucksack befestigt und es geht über einen felsigen Steig hinab. Dies ist der gefährlichste Teil des Anstiegs, denn es muss das Grand Couloir gequert werden, eine berüchtigte, steinschlaggefährdete Rinne. Der Abstieg des Steigs geht auf einem Rücken am Rande der Rinne entlang. Im Couloir ist es ruhig, es ist auch noch vor um 12, wir sind schnell gewesen. Plötzlich ein grollen rechts von uns. Es hagelt Unmengen von Steinen das Couloir hinab, ein kühlschrankgroßer Block verfehlt nur um Haaresbreite eine Gruppe von Leuten, die 100m unter uns riskanterweise gerade Pause gemacht haben. Wir sind ziemlich erschrocken und beschließen zügig durch diese Gefahrenstelle zu gehen. Immer wieder machen wir unter Überhängen in geschützter Lage Pause.
Durch die eigentliche Rinne sprinten wir halb hindurch und sind ziemlich froh, aus der Gefahrenzone zu sein. Den Rest des Abstiegs können wir uns nun Zeit lassen. Henning verliert noch seinen Eispickel, muss zürück und ich sonne mich und genieße die mitlerweile angenehmen Temperaturen. Wir gehen auf einem steilen Wanderweg hinab zur Zahnradbahn am Nid d'Aigle. Der nächste Tag ist Ruhetag, danach folgen zwei Tage auf dem Zeltplatz mit schlechtem Wetter.
Wir wollen am Freitag zur Torino-Hütte auf der italienischen Seite. Durch technische Probleme der Seilbahn (es hat ziemlich viel geschneit), verzögert sich unsere Anreise und wir wandern zur Akklimatisation durch die umliegende Gletscherlandschaft. Am nächsten Tag ist unser Ziel der berühmte Gand Capuchin, ein schwerer Gipfel, nicht durch seine Höhe, aber durch seine seilen, abweisenden Felswände.
Wir wollen die Schweizerführe in der Südwand klettern, den einfachsten Weg auf den Gipfel, im Vorstieg mit 6b in dieser Höhe zu schwer für mich, aber Henning bringt das. Wir steigen über Felsen rechts eines markanten Couloirs ein und gewinnen im einfachen Gelände rasch an Höhe. Die erste Richtige Seillänge beginnt dann schon einmal mit einigen delikaten Zügen im 6a-Bereich. Es sind einige Seilschaften über und unter uns. Der Fels ist einfach nur fantastisch, so schön habe ich noch nie geklettert. Dazu kommt die gigantische Aussicht. Henning versteigt sich einmal, muss an einem Keil ablassen und traversierten. Ich steige die einfachereren Seillängen zwischendurch vor, eine ist 5+ und ziemlich ausgesetzt, die Wand stellt sich immer weiter auf. Die Linie ist weitestgehend logisch und orientiert sich an Rissen und Verschneidungen. Die Schlüsselseillänge ist ein toller Handriss, steil und mit dem Rucksack auf dem Rücken im Nachstieg sehr anstrengend. Ich muss mich zum mühsamen entfernen einiger Klemmkeile ins Seil setzen um beide Hände benutzen zu können. Einen Keil müssen wir trotzdem zurücklassen.
Danach folgen zwei technische Seillängen, eine ausgesetzte Querung unter einem Dach. Das ungewohnte technische Klettern macht Spaß, Henning gibt mir reichlich Techniktipps. Wir sind ziemlich langsam, der Sonne erreicht den Fuß des Turms und wir wissen, dass wir uns beeilen müssen. Die letzten Seillängen sind dann aber einfach und genussvoll und mit den letzten Sonnenstrahlen erreiche ich den Gipfel. Es folgt langes Abseilen über die Wand, ich lasse dummerweise mein Abseilgerät fallen und muss mittels HMS weiter abseilen. Die Seile krangeln. Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir den Bergschrund, wo wir unsere Rucksäcke deponiert haben. Erst 23:30 sind wir wieder in der Hütte.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich auf den Dent du Géant klettern, aber wir beschließen diese Aktion sein zu lassen und lieber gemütlich zum Col du Midi zu wandern, um da unsere letzte Nacht im Mont Blanc-Gebiet auf dem Gletscher zeltend zu verbringen. Der Kocher geht noch kaputt, aber Ingenieure wissen sich ja zu helfen... Am nächsten Tag geht es mit der Seilbahn wieder ins Tal und von dort aus nach Hause.
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Für alle, die auch so eine Karte von ihren Aktivitäten erstellen wollen, ist hier die Anleitung zu finden, die ich auch benutzt habe.
]]>Beim Lauf hat mich Maxi tatkräftig unterstützt, ist zu den verschiedenen Stationen getrampt und hat mich mit reichlich Motivation versorgt, mir Wechselschuhe gereicht, mich aufgemuntert, mir Essen und Trinken in den Liegestuhl gebracht. Voll lieb quasi.
Das Gelände war unerwartet hart, aber am Ende habe ich doch meine (vorsichtig) prognostizierte Zeit von 20h unterboten und war in
Alles in allem ein gelungener Lauf, von dem ich mich nach einem knappen Monat immer noch (trainingsmäßig) erhole. Was lauftechnisch als nächstes kommt? Erstmal der Dresden-Marathon im Oktober!
]]>Die nächste Woche verbrachten wir dann trotz meines anfangs barbarischen Muskelkaters fast ausschließlich mit Klettern von Routen in unterschiedlichsten Schwierigkeiten. Am Samstag vor der Abreise gelang uns dann auch eine Begehung der Via Claudia, einer 450m langen Plattenkletterroute an den sogenannten Sonnenplatten im Schwierigkeitsgrad 5c.
Da man beim Klettern ja entweder sichern muss oder selber klettert, haben wir gar nicht so viele Fotos gemacht, die meisten sind von einem Wandertag mit durchwachsenem Wetter auf den Monte Stivo (2054m). Viel Spaß mit den Fotos!
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Clemmi, Mama und Papa hatten sich spontan entschieden, mir beizustehen und das Ganze gleich mit einem Kurzurlaub im verschneiten Harz zu nutzen. Ich kann mich gar nicht genug dafür bedanken, es ist schon toll, wenn man zwischendurch aufmunternde Worte und frische Sachen bekommt und dann noch so toll am Ziel empfangen wird!
Bei so guter Unterstützung konnte auch gar nicht so viel schiefgehen und ich bin nach
9:52h
am Brockengipfel ins Ziel eingelaufen.
Das Gelände bestand größtenteils aus Waldwegen und Forststraßen, es waren aber auch ein paar Passagen durch Ortschaften mit Straßenboden dabei.
Die ersten 40km waren nur leicht verschneit, allerdings gings dann mit zunehmender Höhe in immer tiefer zugeschneites Gelände. Es gab da immer mal Passagen (die längste war 10km), wo man gar nicht laufen konnte sondern schon zügiges Gehen durch den knietiefen Schnee (bergauf!) den Puls in die Höhe trieb.
Die Organisation des Laufs lief reibungslos, es ist echt toll, was die vielen ehrenamtlichen Helfer da auf die Beine stellen. Das Startgeld von 80€ kommt nämlich gänzlich guten Zwecken zugute, die ganze Verpflegung, Unterkunft und die vielen Arbeitsstunden werden von Firmen und Freiwilligen gestemmt.
Im Endeffekt kam ich dann laut vorläufiger Ergebnisliste auf den 28. Platz (von 184 Startern), ein total gutes Ergebnis, dafür dass das mein erster Ultra war.
Am Gipfel angekommen kam dann auch noch Thomas dazu, der eigentlich die letzten 8km mit mir mitlaufen wollte, was aber wegen einer Kombination aus Stau und meinem doch recht schnellen Vorrankommen leider ins Wasser fiel. Ich hab mich trotzdem voll über die Geste gefreut und hätte nicht schlecht geguckt, wenn ich nichtsahnend meinen Trainingspartner an der Station entdeckt hätte :)
Die tollen Fotos sind übrigens alle von Clemmi gemacht, danke dafür! Außerdem will ich mich nochmal bei allen bedanken, die mich in den letzten Tagen, Wochen und Monaten unterstützt haben. Allen vorran natürlich Mama, Papa und Clemmi dafür dass sie mitgekommen sind letztes Wochenende, Thomas der die ganze Strecke gefahren ist, meine mittwochlichen Trainingspartner (nochmal) Thomas und Jörn und auch Thomas Wiedemuth und Tiemo Arndt, mit denen ich an Wochenenden lange Trainingsläufe gemacht habe. Tiemo ist übrigens auch mitgelaufen und als 6. in für mich unvorstellbaren 8:32h ins Ziel gelaufen - Respekt!
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