Wir sind gerade von unserem Sommerurlaub zurück. Wir haben Besuch aus
Deutschland gehabt und mit ihnen einen größeren Road Trip im Südwesten
der USA gemacht.
Die erste Station war der Sequoia National Park, den wir ja schon von
einem Besuch zu Thanksgiving letztes Jahr kannten. Zeltplätze in
höheren Lagen waren bereits hoffnungslos ausgebucht, sodass wir in den
Foot Hills der Sierra Nevada auf den Buckeye Flat
Campground
ausweichen mussten. Der Campingplatz ist in einem tiefen Kerbtal
gelegen, von schattenspendenden Bäumen gesäumt und es sind nur ein
paar Meter zum kühlen Kaweah River, der mit Badestellen zum abkühlen
einlädt. Deswegen - und wegen der niedrigen Luftfeuchtigkeit - waren
die 38ºC auch erstaunlich erträglich.
Wir besuchten von den Foothills aus die beeindruckenden Sequoia-Haine
des Giant Forest. Im Gegensatz zum November war im Juli die Vegetation
zwischen den Bäumen noch sehr grün, was einen schönen Kontrast zu den
roten Bäumen darstellte.
Vom Sequoia National Park fuhren wir die Berge entlang in den Eingang
des Kings
Canyon. Auf
dem Weg dorthin unternahmen wir noch einen kurzen Abstecher zum
General Grant Tree, dem zweitgrößten Baum der Welt, nachdem wir den
größten - General Sherman Tree - Tage zuvor im Giant Forest gesehen
hatten.
Auf dem Weg Richtung Kings Canyon änderte sich die Vegetation
schlagartig. Es ging eine sich steil windende Bergstraße hinab in
wüstenähnliche Vegetation.
Je weiter wir den Kings River hinauffuhren, destso alpiner wurde die
Vegetation wieder, bis wir schließlich auf dem Sentinel Campground
zwischen Kiefern unser Lager aufschlugen. Die Tage danach verbrachten
wir mit Tageswanderungen im Canyon. Der Kings Canyon ist weniger
bekannt als Parks wie der Grand Canyon oder Yosemite, obwohl er tiefer
als der Grand Canyon ist und von beeindruckenden Felsformationen dem
Yosemite in nichts nachsteht. Er ist auch weniger überlaufen und
touristisch erschlossen im Vergleich zum Yosemite Nationalpark, was
wir auf unseren Wanderungen sehr genossen. Man traf zwar ab und zu
Wanderer, aber die Trails waren naturbelassen und keineswegs
überfüllt. Temperaturen waren zwar hoch, aber der eiskalte Kings River
lud an vielen Stellen zum baden ein.
Vom Kings Canyon aus unternahmen wir einen Abstecher an die Küste nach
Big Sur, einem Punkt wo das
Santa Lucia Gebirge auf den Pazifik trifft und eine der schroffesten
Küstenabschnitte in den USA hervorbringt.
Von Big Sur aus fuhren wir über Las Vegas zum Nordrand des Grand
Canyons, wo wir 4 Nächte zelteten. Obwohl im inneren Canyon im Sommer
Temperaturen von über 40ºC im Schatten herrschen, war es am Nordrand
auf über 2000m Höhe angenehm kühl (30ºC) tagsüber. Die häufigen
Sommergewitter tauchten die einmalige Landschaft regelmäßig in tolles
Licht. Den Nordrand des Canyons besuchen nur ca 1/10 soviele Menschen
jedes Jahr wie den Südrand, sodass wir auch hier ohne große
Menschenmassen die Landschaft genießen konnten. Es stellte sich
heraus, dass ich den ursprünglich geplanten North Rim
Campground aus
versehen für Oktober statt Juli gebucht hatte, aber wir fanden
außerhalb der Parkgrenzen auf dem ebenfalls exzellenten Demotte
Campground
eine Alternative.
Die Wanderungen an der Canyonkante machten auf jeden Fall Lust auf
mehr, mal schauen ob ich mit Sean im Winter eine Durchquerung mache
:).
Mitte Juni bin ich für Arbeit mal wieder nach Jersey City gereist. Da
Maxi und Hermine noch nie in New York waren, kamen sie natürlich
mit. Während ich also tagsüber arbeiten war, machten die beiden
Manhattan unsicher - besuchten Museen, Spielplätze, Parks und
erfreuten sich am ausgezeichneten Essen aus der ganzen Welt. Am
Samstag wanderten wir zusammen von der Nordkante des Central Parks 100
Blocks nach Süden, ein mal quer durch Manhattan. Sonntag unternahmen
wir eine Kreuzfahrt zu Ellis Island und zur Freiheitsstatue.
Am letzten Abend gingen wir noch auf das One World Observatory, ganz
oben auf dem neuen World Trade Center.
Letztes Wochenende sind wir mal wieder Zelten gefahren. Das Ziel war
diesmal der Joshua Tree National
Park. Wir
wollten schon seit einer Weile dorthin fahren, das letzte mal war aber
noch Paarungszeit der Vogelspinnen, weswegen wir lieber in andere
Gegenden ausgewichen sind.
Der Park ist nach den dort vorkommenden Yucca-Palmen benannt, die wie
Bäume aussehen und von mormonischen Siedlern ihren Namen bekamen, weil
die zum Himmel ragenden Äste sie an den biblischen Josua errinnern.
Wir fuhren am Donnerstag Nachmittag los, quälten uns durch die
wohlbekannten Staus um Los Angeles herum und erreichten den Indian
Cove Campground am späten Abend. Beim Zelt aufbauen stellte sich
heraus, dass wir das Gestänge zu Hause vergessen
hatten. Glücklicherweise ist Joshua Tree einer der trockensten Orte
der USA, und einer mit dem klarsten Sternenhimmel. Statt des Hilleberg
schliefen wir also auf diesem Trip unterm Sternenzelt!
Am nächsten Morgen erleuchtete die unglaublich warme Sonne zum ersten
Mal für uns die atemberaubende Umgebung. Überall um uns herum befanden
sich Felsformationen, die wir in der Dunkelheit kaum gesehen hatten.
Da der Zeltplatz übers Wochenende komplett ausgebucht war, bestand
unsere erste Aufgabe für den Tag darin, auf anderen Zeltplätzen im
Park einen Platz zu ergattern. Leider waren wir nicht erfolgreicht
dabei, bekamen aber eine gute Übersicht über alle Zeltplätze im
Park. Wir buchten außerhalb des Parks über
Hipcamp (sowas wie AirBnb fürs Campen) einen
Platz in 29 Palms, dem ersten Ort außerhalb des Parks.
Den restlichen Teil des Tages verbrachten wir damit, den Park genauer
kennenzulernen und einige kleine Wanderungen zu unternehmen,
unteranderem durch die "Hall of Horrors", einem beliebten
Klettergebiet.
Am nächsten Tag unternahmen wir eine mittellange Wanderung zur längst
aufgegebenen "Lost Horse Mine", die ihren Namen von einem Cowboy
erhalten hat, der auf der Suche nach seinem entlaufenen Pferd auf
Silbererz gestoßen ist.
Auf der Rücktour kamen uns dunkle Wolken entgegen und es wurde windig,
was uns um unsere ungeschützte Zeltausrüstung bangen ließ. Wir
beschlossen zum Zeltplatz zurück zu fahren und nach dem Rechten zu
sehen, machten aber noch ein paar schöne Fotos von Parkplätzen neben
der Parkstraße.
Wir fanden unsere Schlafsäcke und Isomatten gut befestigt vor, nette
Leute hatten sie aufgesammelt und mit einer Campingbank befestigt -
Glück gehabt. Der Sturm ließ Abends auch schon nach, aber wir wollten
trotzdem kein Feuer machen und fuhren stattdessen indisch essen.
Am nächsten Tag stand schon wieder die Rückfahrt an, wir beschlossen
einen Umweg zu fahren und die touristisch aufbereitete Geisterstadt
Calico
zu besuchen, um noch ein bischen den Wildwestcharme zu genießen.
Nach Weihnachten kam uns Thomas besuchen. Unter anderem sind wir mit
ihm ins Death Valley gefahren, wo wir an Neujahr ein paar Tage
gezeltet haben und wandern waren. Hier ein paar verspätete Fotos.
Wir zelteten diesmal nicht wie vorher an den Stovepipe Wells, sondern
auf dem mittlerweile geöffneten Texas Springs Campground, der zwischen
Lehmhügeln über Furnace Creek liegt und wesentlich gemütlicher ist als
Stovepipe Wells, das eher den Charme eines Supermarktparkplatzes
hat. Es gab wie immer Plätze zum Feuer machen, sodass über der Glut
gegrillten Steaks nichts im Wege Stand.
Am nächsten Tag hatten wir uns eine Wanderung durch den Fall Canyon
vorgenommen, nachdem uns in den vorherigen Besuchen andere Slot
Canyons so gut gefallen hatten. Fall Canyon war etwas abgelegener,
länger, jedoch ohne häufige Klettereinlagen zu bewältigen. Es wurde
eine lange Wanderung durch abwechselnd enge, von schwarzem Marmor
eingefasste Passagen, dann wieder weit offene, brüchige
Felslandschaften. Wie immer gab es kein definiertes Ende der
Wanderung, sondern wir drehten um als es uns genug war. Mir fällt das
immer sehr schwer, weil ich mich hinterher immer Frage, was sich wohl
hinter der nächsten Kurve im Canyon verborgen hätte.
Von der Wanderung etwas erschöpft, ließen wir es am darauf folgenden
Tag etwas ruhiger angehen. Wir fuhren zuerst zu Dantes
View, einem
Aussichtspunkt über dem Badwater Basin, von dem aus man aus 1669m Höhe
auf den tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre und das gesamte Death
Valley herunterblicken kann.
Danach ging es zum Zabriskie
Point, von wo aus wir
eine kurze Wanderung in die umliegenden Badlands unternahmen. Wie
immer wenn wir uns einige Minuten zu Fuß von den mit dem Auto
erreichbaren Plätzen entfernt hatten, waren wir nahezu alleine und
konnten die bizarre Landschaft in Ruhe genießen, Hermine machte
derweil einen Mittagsschlaf in ihrer Kraxe.
Nach der Wanderung fuhren wir auf der Badwater Road noch herunter zum
Salzsee und danach zum Artists Drive, an dem wir beim letzten Mal zu
wenig Tageslicht übrig hatten, um die farbige Landschaft auch zu
genießen. Zwischendurch rollten dunkle Wolken heran und wir machten
uns schon auf Regen gefasst. Natürlich regnete es nicht.
Am letzten Tag machten wir noch einen kurzen Abstecher zu den Mesquite
Sand Dunes, wo wir aufgrund der Mittagshitze aber schnell den Rückzug
zum Auto antraten. Danach führen wir auf einem kleinen Umweg durch
Owens Valley zurück, von wo wir Mt Whitney und andere schneebedeckte
Viertausender der Sierra Nevada anschauen konnten.
Mitlerweile ist es vier Wochen her, dass wir das lange
Thanksgiving-Wochenende genutzt haben, um in den Sequoia National
Park zu fahren.
Am Mittwoch Abend fuhren wir zum Potwisha Campground, einem der
wenigen Zeltplätze, die außerhalb der Saison noch auf hatten. Trotz
des langen Wochenendes hatten wir Glück und fanden noch einen freien
Zeltplatz, wie immer mit Tisch und Lagerfeuerstelle.
Den Donnerstag verbrachten wir im Giant Forest, ein Wald mit vielen
Giant Sequoias, unter anderem den größten Baum der Welt nach Volumen,
dem General Sherman Tree. Es hatte etwas magisches, diese Riesenbäume,
von denen viele über 2000 Jahre alt sind zu sehen. Die Fotos werden
der Realität leider nicht gerecht.
Danach erwischten wir noch eine von "Ranger
Mike" geführte Wanderung durch den Wald zu einer Felskuppe namens
Sunset Point.
Am Freitag fuhren wir wieder hinauf zum Giant Forest. Die Straße dort
hinauf ist so kurvig, dass man teilweise nur 15 km/h fahren kann. Maxi
ist ein bisschen schlecht geworden, auf dem Beifahrersitz ging es aber
besser. Oben angekommen stiegen wir 350 Stufen zum Moro Rock hinauf,
von wo wir eine beeindruckende Aussicht hatten und Piknick machen konnten.
Später fuhren wir eine kurze Straße zur Log Meadow, einem weiteren
Sequoia-Hain, der viel weniger besucht war als der Teil des Waldes, in
dem wir am Tag zuvor gewesen waren.
Auf der Rückfahrt konnten wir noch durch den Tunnel Log fahren.
Samstag fuhren wir etwas weiter in die Berge und wanderten am Kaweah
River entlang zu den Wasserfällen von Tokopah Falls. Auf den
Felswänden, die uns umgaben lag schon der erste Schnee, aber im Tal
war es mit kurzen Hosen und T-Shirt gerade richtig zum wandern.
Sonntag fuhren wir früh in Richtung Santa Barbara los, was uns
reichlich Zeit für einen Zwischenstopp in Pismo Beach ließ. Dort
fanden wir neben gutem Essen auch einen Wal in der Bucht vor und
konnten Pelikane beobachten.
Am vergangenen Wochenende waren Maxi, Hermine, Martin und ich mal
(wieder) auf Tour, diesmal im Death Valley National Park. Wir fuhren
Freitag früh los, es war Feiertag (Veterans Day). An LA vorbei, kamen
wir in der Mojave-Wüste an. Dort fanden wir unglaublich große Wind-
und Solarkraftwerke neben dem Freeway. Tausende Windräder und
Quadratkilometer von Solarzellen. Bald waren wir im Death Valley
angekommen, wo wir gerade noch so einen guten Zeltplatz auf dem
Stovepipe Wells Campground fanden.
Wir nutzten das verbleibende Tageslicht, um einen kurzen Ausflug in
die nahegelegenen Mesquite Sand Dunes zu machen. Wir ließen unsere
Schuhe auf der ersten Düne zurück und wanderten Barfuß durch die
bizarre Landschaft. Als es dunkel war, und wir unsere Schuhe
wiedergefunden hatten, fuhren wir wieder zum Zeltplatz und zündeten
ein Lagerfeuer an.
Am nächsten Tag war unser erstes Ziel der Grotto Canyon. Wir parkten
das Auto am Rande des ausgetrockneten Bergbachs und wanderten den
Flusslauf hinauf. Es war ziemlich warm und wir waren über jede
schattige Passage dankbar. Slot Canyons sind ziemlich
abwechslungsreich und angenehm zu wandern, weil das Wasser über
Jahrmillionen dafür gesorgt hat, dass alle steilen Passagen weggespült
wurden. Wo das Wasser blanken Fels frei legt, gibt es glattgewaschene
Felsstufen, die manchmal interessante Kletterei bieten, manchmal aber
auch umgangen werden müssen.
Wir kehrten gegen Mittag um, weil wir noch andere Programmpunkte für
diesen Tag geplant hatten. Die Reise ging zuerst nach Badwater, dem
niedrigsten Punkt in der westlichen Hemisphäre (83 Meter unter dem
Meeresspiegel). Dort wanderten wir auf einem fast ausgetrockneten
Salzsee, was sich ganz angenehm an den Füßen anfühlte. Hermine hatte
sehr viel Spaß beim Buddeln.
Von Badwater aus fuhren wir weiter zum Devils Golfcourse, wo das Salz
eine unebene, bizarre Oberfläche von Erde und scharfkantigen
Kristallen geschaffen hat.
Weiter ging es zum Artist Drive, einer Panoramastraße durch
vielfarbige Badlands. Leider wurde es schon langsam dunkel und wir
mussten uns ein bischen beeilen. Am Zeltplatz angekommen habe ich
noch ein paar Nachtfotos gemacht, die Nacht war Sternenklar und es
gibt kaum Lichtverschmutzung.
Am nächsten Tag wollten wir nochmal einen Canyon durchwandern, weil
uns der Grotto Canyon so gut gefallen hatte. Das Ziel war diesmal der
Mosaic Canyon. Er stellte sich als anders, aber genauso schön
heraus. Die fehlenden Klettereinlagen kompensierten wir durch Bouldern
an den Seitenwänden.
Danach mussten wir auch schon unsere Heimreise antreten, auf der wir
noch mit einem spektakulären Sonnenuntergang, gutem Mexikanischen
essen und am Ende mit einer warmen Dusche belohnt wurden (drei Tage
Wüstenstaub färbten das Wasser eine ganze Weile ...)
Seit dem letzten Post ist einiges passiert. Mein Kumpel und ehemaliger
Kollege Sean war uns nämlich besuchen. Sean war zuerst ein paar Tage
bei seinem Kumpel Ryan in LA verbracht. Das haben wir genutzt um am
Sonntag nach Santa Monica zu fahren und uns den berühmten Strand und
Pier anzusehen und ein paar Wellen zu surfen.
Es gibt wieder keine Beweisfotos vom Surfen. Mit dem Surfen ist es
nämlich so eine Sache :). Entgegen den Vorstellungen die man davon
hat, besteht es zu großen Teilen aus Auf-dem-Surfbrett sitzen und auf
die nächste gute Welle warten. Wenn die dann da ist, muss man sie auch
noch erwischen, wozu man am richtigen Ort und zur richtigen Zeit
lospaddeln muss. Ist man zu weit draußen auf dem Meer, dann sind die
Wellen nicht steil genug. Ist man zu weit am Ufer, dann brechen die
selteneren großen Wellen über einem zusammen, man wird durchs Wasser
gewirbelt und muss wieder von vorne anfangen. Die ganze Prozedur macht
dem Surfer trotzdem Spaß, ist aber für Zuschauer ziemlich
langweilig. Deswegen hatte Maxi auch noch keine Lust, eine halbe
Stunde mit der Kamera zu warten bis ich wirklich mal eine Welle
erwische. Eventuell wird das ja mit zunehmendem Können etwas besser
und es gibt auch mal Bilder.
Die Arbeitswoche darauf war relativ kurz, weil ich ab Mittwoch schon
drei Tage Urlaub genommen habe, um mit Hermine, Maxi, Sean und Martin
(der als Praktikant zur gleichen Zeit wie ich hier angefangen hat zu
arbeiten und mit dem wir uns angefreundet haben) in den Yosemite
Nationalpark zu fahren.
Wir sind am Dienstag relativ spät losgefahren und haben uns an der
Parkgrenze ein Motelzimmer genommen. Am Mittwoch ging es dann in den
Park hinein und wir hatten das Glück, einen Platz auf dem
Wawowa-Campingplatz zu erwischen. Die Campingplätze sind relativ
primitiv, aber dafür kann man Lagerfeuer machen und es gibt
Aufbewahrungscontainer, um seine Lebensmittel vor den Bären zu
schützen.
Wir waren zwei Tage wandern und zwei Tage Genussklettern. Der glatte
Granit ist ganz schön gewöhnungsbedürftig.
Die ersten zwei Wochen sind um und wal soll
ich sagen - es ist eine Menge passiert. Wir mussten einige Formalien
klären, und Jupp hatte relativ wenig Zeit, weil eigentlich jeden Tag
irgendwelche Termine anstanden. Aber wir haben auch einiges von der
Gegend erkunden können und fühlen uns langsam zu Hause. Ein paar
Highlights:
Jupp hat seine erste Welle gesurfed
wir waren beim Autokauf erfolgreich und haben einen riesen SUV erwischt :)
Jupps hat eine coole Laufstrecke am Strand, die nur bei Ebbe funktioniert
wir haben uns Downtown Santa Barbara und die alte spanische Mission angeschaut
es gibt Kolibris auf unserer Terrasse
Hermine hat einen Kindergartenplatz in einer ganz tollen Kita
Jupp hat die Fahrprüfung bestanden
und noch viel mehr
Die nächste Woche wird auch interessant, weil Sean zu besuch kommt und
wir in den Yosemite Nationalpark zum klettern und wandern fahren.
Auf unserem Blog hat seit einer Weile keinen Eintrag mehr gegeben, das
wird jetzt wieder besser. Der Grund dafür ist, dass Maxi, Hermine und
ich für eine Weile nach Kalifornien ziehen, genauer nach Santa Barabara.
Ich bin gestern mit dem Flugzeug in LA angekommen und sitze in einem
Motel in Ventura, eine schöne Stadt auf der Hälfte zwischen LA und
Santa Barabara. Gestern Abend bin ich - um mir nach dem langen Flug
und der anschließenden Fahrt die Beine zu verteten - ein bischen am
Strand langspaziert, habe ein Paar Tacos gegessen, ein Bier getrunken
und bin danach in einen komaähnlichen Schlafzustand gefallen :)
Viel Spaß in den nächsten Monaten mit unseren Berichten!
Hier der zweite Teil der Bilder vom Ausflug nach Minnesota und
Kanada. Wir waren weitere zwei erweiterte Wochenenden am Lake Superior
unterwegs. Ich war beim Klettern ziemlich eingespannt, deswegen danke
an Nick für die Kletterfotos, auf denen ich zur Abwechslung auch mal
selber drauf bin :)
Hennig hat mir noch ein paar Fotos von der Tour in den französischen Alpen geschickt und mir freundlicherweise erlaubt, sie hier zu veröffentlichen. Das hat auch den Vorteil, dass ich öfter einmal auf einem Foto drauf bin, als das normalerweise der Fall ist.
Ich bin gerade zurück aus Chamonix, wo ich mit Henning eine Woche bergsteigen war. Wir haben zwar nicht alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben, aber das war bei so ambitionierten Plänen auch nicht zu erwarten gewesen. Ich bin immer noch ganz begeistert von den Eindrücken.
Hier eine Liste der Touren:
Samstag: Cosmiques-Grat, AD, IV+, 350m
Eine schöne Eingehtour direkt von der Cosmiques-Hütte aus. Der Fels ist gut, wird aber wegen der kombinierten Passagen meist mit Steigeisen geklettert. Die Schlüsselstelle ist kurz, für den Schwierigkeitsgrad aber schon ein bischen schwer und ausgesetzt, jedoch gut abzusichern. Die Wackelige Leiter in die Seilbahnstation der Aiguille du Midi am Ende war auch nochmal aufregend.
Sonntag: Mont Blanc du Tacul Normalweg, PD
Unsere Akklimatisationstour am nächsten Tag führte uns den ersten Teil des Anstiegs auf den Mont Blanc entlang. Die Nordwestflanke des Mont Blanc du Tacul ist technisch ziemlich einfach, aber wegen der Seracs und lawinengefährdeten Schneehänge sollte man sich nicht unnötig aufhalten. Dazu kamen noch einige Blitze mit sehr kurz darauf folgendendem Donner. Wir drehten um und stiegen wieder ab. Nach 10 Minuten klarte jedoch der Himmel schlagartig auf und wir gingen wieder die Flanke hinauf.
Der eigentliche Gipfel des Tacul ist ein unerwartet steiler Felsaufbau, den wir links umrundend erkletterten, was ziemlich ausgesetzt war. Zurück zur Schulter haben wir dann abgeseilt. Durch die Nähe zur Hütte war die Tour auch nicht so lang und wir hatten noch den Nachmittag, um ein wenig Mittagsschlaf zu halten, denn der Wecker war auf 0:40 gestellt für den nächsten Tag.
Montag: Mont Blanc Überschreitung, Les très Mont Blancs und Abstieg über die Gouter-Route, PD+
Nach dem Frühstück, oder eher Mitternachtssnack, ging es auf den erstaunlich warmen Gletscher und durch die schon am Vortag erkundete Nordflanke des Tacul. Der Firn war hartgefroren und angenehm zu gehen, meine gute Kondition vom Vortag jedoch irgendwie nicht wiederzufinden. Auf der Schulter des Tacul angekommen, war die erste der 3 Treppenstufen zum Dach Europas geschafft. Nun führte die von den Stirnlampen zahlreicher anderer Aspiranten erleuchtete Spur hinab in den Col du Maudit und über eine weitere Firnflanke und eine 50º Eiswand, in der uns besonders die Bergführer mit gefährlichen Überholmanövern erschütterten, hinauf zum Col du Mont Maudit. Dort kamen uns die auch ersten Sonnenstrahlen entgegen. Es wehte ein starker, eisiger Wind. Am Col du Brenva hatten wir dann einen gigantischen Ausblick auf die umliegende Bergwelt in einem vielfarbigen Sonnenaufgang.
Die letzten 500 Höhenmeter zum Gipfel des Mont Blanc zogen sich dann jedoch schon ganz schön hin. Das gehen am Seil wegen der Gletscherspalten verhinderte, dass jeder sein Tempo gehen konnte. Am Ende zählte ich Schritte und Hyperventiliere bewusst, man merkt die Höhe doch sehr. Damit bin ich genausoschnell wie Henning, der aber ein gleichmäßiges Tempo gehen möchte, zum Glück ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Oben angekommen ist schon eine ziemliche Ansammlung von Bergsteigern vom Normalweg anzutreffen, man beglückwünscht sich und macht Fotos.
Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg, wir gehen den Bosses-Grat herunter, überholen immer wieder andere Seilschaften und weichen entgegenkommenden aus. Es sind auch viele unzureichend ausgerüstete Leute unterwegs, teilweise ohne Steigeisen und Pickel. Wir nehmen noch den flachen Gipfel des Dome du Gouter auf einem kurzen Umweg mit und steigen zur Aiguille du Gouter ab. Dort wird die Gletscherausrüstung am Rucksack befestigt und es geht über einen felsigen Steig hinab. Dies ist der gefährlichste Teil des Anstiegs, denn es muss das Grand Couloir gequert werden, eine berüchtigte, steinschlaggefährdete Rinne. Der Abstieg des Steigs geht auf einem Rücken am Rande der Rinne entlang. Im Couloir ist es ruhig, es ist auch noch vor um 12, wir sind schnell gewesen. Plötzlich ein grollen rechts von uns. Es hagelt Unmengen von Steinen das Couloir hinab, ein kühlschrankgroßer Block verfehlt nur um Haaresbreite eine Gruppe von Leuten, die 100m unter uns riskanterweise gerade Pause gemacht haben. Wir sind ziemlich erschrocken und beschließen zügig durch diese Gefahrenstelle zu gehen. Immer wieder machen wir unter Überhängen in geschützter Lage Pause.
Durch die eigentliche Rinne sprinten wir halb hindurch und sind ziemlich froh, aus der Gefahrenzone zu sein. Den Rest des Abstiegs können wir uns nun Zeit lassen. Henning verliert noch seinen Eispickel, muss zürück und ich sonne mich und genieße die mitlerweile angenehmen Temperaturen. Wir gehen auf einem steilen Wanderweg hinab zur Zahnradbahn am Nid d'Aigle. Der nächste Tag ist Ruhetag, danach folgen zwei Tage auf dem Zeltplatz mit schlechtem Wetter.
Samstag: Grand Capucin Schweizerführe, TD-, 6b, A0, 400m
Wir wollen am Freitag zur Torino-Hütte auf der italienischen Seite. Durch technische Probleme der Seilbahn (es hat ziemlich viel geschneit), verzögert sich unsere Anreise und wir wandern zur Akklimatisation durch die umliegende Gletscherlandschaft. Am nächsten Tag ist unser Ziel der berühmte Gand Capuchin, ein schwerer Gipfel, nicht durch seine Höhe, aber durch seine seilen, abweisenden Felswände.
Wir wollen die Schweizerführe in der Südwand klettern, den einfachsten Weg auf den Gipfel, im Vorstieg mit 6b in dieser Höhe zu schwer für mich, aber Henning bringt das. Wir steigen über Felsen rechts eines markanten Couloirs ein und gewinnen im einfachen Gelände rasch an Höhe. Die erste Richtige Seillänge beginnt dann schon einmal mit einigen delikaten Zügen im 6a-Bereich. Es sind einige Seilschaften über und unter uns. Der Fels ist einfach nur fantastisch, so schön habe ich noch nie geklettert. Dazu kommt die gigantische Aussicht. Henning versteigt sich einmal, muss an einem Keil ablassen und traversierten. Ich steige die einfachereren Seillängen zwischendurch vor, eine ist 5+ und ziemlich ausgesetzt, die Wand stellt sich immer weiter auf. Die Linie ist weitestgehend logisch und orientiert sich an Rissen und Verschneidungen. Die Schlüsselseillänge ist ein toller Handriss, steil und mit dem Rucksack auf dem Rücken im Nachstieg sehr anstrengend. Ich muss mich zum mühsamen entfernen einiger Klemmkeile ins Seil setzen um beide Hände benutzen zu können. Einen Keil müssen wir trotzdem zurücklassen.
Danach folgen zwei technische Seillängen, eine ausgesetzte Querung unter einem Dach. Das ungewohnte technische Klettern macht Spaß, Henning gibt mir reichlich Techniktipps. Wir sind ziemlich langsam, der Sonne erreicht den Fuß des Turms und wir wissen, dass wir uns beeilen müssen. Die letzten Seillängen sind dann aber einfach und genussvoll und mit den letzten Sonnenstrahlen erreiche ich den Gipfel. Es folgt langes Abseilen über die Wand, ich lasse dummerweise mein Abseilgerät fallen und muss mittels HMS weiter abseilen. Die Seile krangeln. Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir den Bergschrund, wo wir unsere Rucksäcke deponiert haben. Erst 23:30 sind wir wieder in der Hütte.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich auf den Dent du Géant klettern, aber wir beschließen diese Aktion sein zu lassen und lieber gemütlich zum Col du Midi zu wandern, um da unsere letzte Nacht im Mont Blanc-Gebiet auf dem Gletscher zeltend zu verbringen. Der Kocher geht noch kaputt, aber Ingenieure wissen sich ja zu helfen... Am nächsten Tag geht es mit der Seilbahn wieder ins Tal und von dort aus nach Hause.
Ein Jahr laufen (und ein paar Fahrradtouren und Schwimmstrecken) in und um Dresden habe ich hier mal auf einer interaktiven Karte zusammengefasst. Je dicker die Strecke gekennzeichnet, destso öfter wurde die Strecke von mir begangen. Der Große Garten, der Elberadweg und das Schmilkaer Gebiet im Elbsandstein sind besonders stark frequentiert worden :)
Am 22. Juni 2013 bin ich erfolgreich den Zugspitz-Ultratrail gelaufen. Das ist ein 100km-Ultramarathon rund um das Wettersteinmassiv mit 5420 Höhenmetern im Aufstieg (und genausovielen im Abstieg). Aufgrund der mehrfachen Nachfragen ist es auch nicht der Zugspitz-Extremberglauf, der in knapp 18km auf den Gipfel der Zugspitze führt.
Beim Lauf hat mich Maxi tatkräftig unterstützt, ist zu den verschiedenen Stationen getrampt und hat mich mit reichlich Motivation versorgt, mir Wechselschuhe gereicht, mich aufgemuntert, mir Essen und Trinken in den Liegestuhl gebracht. Voll lieb quasi.
Das Gelände war unerwartet hart, aber am Ende habe ich doch meine (vorsichtig) prognostizierte Zeit von 20h unterboten und war in
19:25:19h
im Ziel, was den 85. Platz in der Altersklasse und den 192. Platz insgesamt bedeutete (bei ~600 Startern, von denen die meisten das schon eine Weile länger machen als ich also gar nicht so schlecht). Anbei sind ein paar Fotos, die ich mit der Kamera im Telefon gemacht habe.
Alles in allem ein gelungener Lauf, von dem ich mich nach einem knappen Monat immer noch (trainingsmäßig) erhole. Was lauftechnisch als nächstes kommt? Erstmal der Dresden-Marathon im Oktober!
Nach dem Zugspitztrail mit seinem durchwachsenen Wetter war uns dann eher nach der Sonne des Südens zumute, deswegen ging es am Sonntag noch an den Gardasee.
Nach einem ewigen Umweg über den Reschenpass, den wir wegen des gesperrten Brenners einlegen mussten, kamen wir bei Anbruch der Dämmerung im Schatten der
gewaltigen Felswände des Colodris auf dem mir schon von einigen DAV-Bergfahrten bekannten Campingplatz in Arco an.
Die nächste Woche verbrachten wir dann trotz meines anfangs barbarischen Muskelkaters fast ausschließlich mit Klettern von Routen in
unterschiedlichsten Schwierigkeiten. Am Samstag vor der Abreise gelang uns dann auch eine Begehung der Via Claudia, einer 450m langen
Plattenkletterroute an den sogenannten Sonnenplatten im Schwierigkeitsgrad 5c.
Da man beim Klettern ja entweder sichern muss oder selber klettert, haben wir gar nicht so viele Fotos gemacht, die meisten sind von
einem Wandertag mit durchwachsenem Wetter auf den Monte Stivo (2054m). Viel Spaß mit den Fotos!
Am Samstag bin ich meinen ersten Ultramarathon erfolgreich gelaufen!
Die Veranstaltung hieß
BrockenChallenge und ging 80,5km
mit knapp 2000 Höhenmetern im Auf- und 1100 Höhenmetern im Abstieg von
Göttingen aus durchs Eichsfeld bis in den Harz und schließlich auf den
Gipfel des Brocken.
Clemmi, Mama und Papa hatten sich spontan entschieden, mir beizustehen
und das Ganze gleich mit einem Kurzurlaub im verschneiten Harz zu
nutzen. Ich kann mich gar nicht genug dafür bedanken, es ist schon
toll, wenn man zwischendurch aufmunternde Worte und frische Sachen
bekommt und dann noch so toll am Ziel empfangen wird!
Bei so guter Unterstützung konnte auch gar nicht so viel schiefgehen
und ich bin nach
9:52h
am Brockengipfel ins Ziel eingelaufen.
Das Gelände bestand größtenteils aus Waldwegen und Forststraßen, es
waren aber auch ein paar Passagen durch Ortschaften mit Straßenboden
dabei.
Die ersten 40km waren nur leicht verschneit, allerdings gings dann mit
zunehmender Höhe in immer tiefer zugeschneites Gelände. Es gab da
immer mal Passagen (die längste war 10km), wo man gar nicht laufen
konnte sondern schon zügiges Gehen durch den knietiefen Schnee
(bergauf!) den Puls in die Höhe trieb.
Die Organisation des Laufs lief reibungslos, es ist echt toll, was die
vielen ehrenamtlichen Helfer da auf die Beine stellen. Das Startgeld
von 80€ kommt nämlich gänzlich guten Zwecken zugute, die ganze
Verpflegung, Unterkunft und die vielen Arbeitsstunden werden von
Firmen und Freiwilligen gestemmt.
Im Endeffekt kam ich dann laut
vorläufiger Ergebnisliste
auf den 28. Platz (von 184 Startern), ein total gutes Ergebnis, dafür
dass das mein erster Ultra war.
Am Gipfel angekommen kam dann auch noch Thomas dazu, der eigentlich
die letzten 8km mit mir mitlaufen wollte, was aber wegen einer
Kombination aus Stau und meinem doch recht schnellen Vorrankommen
leider ins Wasser fiel. Ich hab mich trotzdem voll über die Geste
gefreut und hätte nicht schlecht geguckt, wenn ich nichtsahnend meinen
Trainingspartner an der Station entdeckt hätte :)
Die tollen Fotos sind übrigens alle von Clemmi gemacht, danke dafür!
Außerdem will ich mich nochmal bei allen bedanken, die mich in den
letzten Tagen, Wochen und Monaten unterstützt haben. Allen vorran
natürlich Mama, Papa und Clemmi dafür dass sie mitgekommen sind
letztes Wochenende, Thomas der die ganze Strecke gefahren ist, meine
mittwochlichen Trainingspartner (nochmal) Thomas und Jörn und auch
Thomas Wiedemuth und Tiemo Arndt, mit denen ich an Wochenenden lange
Trainingsläufe gemacht habe. Tiemo ist übrigens auch mitgelaufen und
als 6. in für mich unvorstellbaren 8:32h ins Ziel gelaufen - Respekt!