Letztes Wochenende sind wir mal wieder Zelten gefahren. Das Ziel war diesmal der Joshua Tree National Park. Wir wollten schon seit einer Weile dorthin fahren, das letzte mal war aber noch Paarungszeit der Vogelspinnen, weswegen wir lieber in andere Gegenden ausgewichen sind.
Der Park ist nach den dort vorkommenden Yucca-Palmen benannt, die wie Bäume aussehen und von mormonischen Siedlern ihren Namen bekamen, weil die zum Himmel ragenden Äste sie an den biblischen Josua errinnern.
Wir fuhren am Donnerstag Nachmittag los, quälten uns durch die wohlbekannten Staus um Los Angeles herum und erreichten den Indian Cove Campground am späten Abend. Beim Zelt aufbauen stellte sich heraus, dass wir das Gestänge zu Hause vergessen hatten. Glücklicherweise ist Joshua Tree einer der trockensten Orte der USA, und einer mit dem klarsten Sternenhimmel. Statt des Hilleberg schliefen wir also auf diesem Trip unterm Sternenzelt!
Am nächsten Morgen erleuchtete die unglaublich warme Sonne zum ersten Mal für uns die atemberaubende Umgebung. Überall um uns herum befanden sich Felsformationen, die wir in der Dunkelheit kaum gesehen hatten.
Da der Zeltplatz übers Wochenende komplett ausgebucht war, bestand unsere erste Aufgabe für den Tag darin, auf anderen Zeltplätzen im Park einen Platz zu ergattern. Leider waren wir nicht erfolgreicht dabei, bekamen aber eine gute Übersicht über alle Zeltplätze im Park. Wir buchten außerhalb des Parks über Hipcamp (sowas wie AirBnb fürs Campen) einen Platz in 29 Palms, dem ersten Ort außerhalb des Parks.
Den restlichen Teil des Tages verbrachten wir damit, den Park genauer kennenzulernen und einige kleine Wanderungen zu unternehmen, unteranderem durch die "Hall of Horrors", einem beliebten Klettergebiet.
Am nächsten Tag unternahmen wir eine mittellange Wanderung zur längst aufgegebenen "Lost Horse Mine", die ihren Namen von einem Cowboy erhalten hat, der auf der Suche nach seinem entlaufenen Pferd auf Silbererz gestoßen ist.
Auf der Rücktour kamen uns dunkle Wolken entgegen und es wurde windig, was uns um unsere ungeschützte Zeltausrüstung bangen ließ. Wir beschlossen zum Zeltplatz zurück zu fahren und nach dem Rechten zu sehen, machten aber noch ein paar schöne Fotos von Parkplätzen neben der Parkstraße.
Wir fanden unsere Schlafsäcke und Isomatten gut befestigt vor, nette Leute hatten sie aufgesammelt und mit einer Campingbank befestigt - Glück gehabt. Der Sturm ließ Abends auch schon nach, aber wir wollten trotzdem kein Feuer machen und fuhren stattdessen indisch essen.
Am nächsten Tag stand schon wieder die Rückfahrt an, wir beschlossen einen Umweg zu fahren und die touristisch aufbereitete Geisterstadt Calico zu besuchen, um noch ein bischen den Wildwestcharme zu genießen.