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Erster Arbeitstag

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Bin gerade von meinem ersten Arbeitstag zurückgekommen. Der Tag ging erstmal mit einem Besuch des Social Security Office los. Wenn man in den USA arbeiten möchte braucht man nämlich eine Social Security Number, die zu bekommen ist jedoch nicht ganz einfach. Ich war am Freitag nämlich schonmal bei diesem Amt, da wurde mir aber mitgeteilt dass ich erst am Startdatum meiner Arbeitserlaubnis einen Antrag auf diese Nummer stellen darf. Auch der Einwand, dass ich ja an meinem ersten Arbeitstag arbeiten muss brachte nichts, aber nach Rücksprache mit meinem Supervisor konnte ich ohne Probleme um 11 statt um 9 anfangen.

Also habe ich mich schon um 8 angestellt, um bei der Öffnung des Amtes um 9 gleich einer der ersten zu sein die Bedient werden und damit unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Man muss ja nicht am ersten Tag schon zu spät erscheinen. Somit stand ich dann um 9:30 mit einem Bestätigungsbrief und dem versprechen, die Nummer am Freitag abholen zu können vor meinem Fahrrad und machte mich auf die 15km-Tour in den Vorort Mendota Heights zu der Firma auf, die für das nächste Jahr mein Arbeitgeber sein sollte.

Natürlich war ich 50 Minuten zu früh da, was mir aber niemand übel nahm (wahrscheinlich die berühmte Deutsche Pünktlichkeit :). Ich wurde sehr freundlich begrüßt und nach dem nächsten Stapel Papierkrieg (die Frau bei der Personalabteilung entschuldigte sich mehrfach für den ganzen Aufwand den die Regierung mir so aufzwang) wurde ich dann durch die Gebäude geführt.

Beschweren kann man sich da nicht, es gibt gratis Getränke aus unglaublich großen Kühlschränken, eine Popcorn-Maschine und so viel Kaffee wie man nur trinken kann. Ein eigenes Büro habe ich auch, einen großen Schreibtisch und gleich ein nettes Willkommenspaket mit Tassen, Bechern und anderen Artikeln mit Unternehmenslogo. Bald kam auch jemand von der IT vorbei und richtete mir E-Mail, die Telefonanlage und Passwörter auf einigen Servern ein. In meinem neuen Mailpostfach fand ich sogleich ein paar Mails von meinem Betreuer, der sich entschuldigte dass er bis Abends in einem Meeting festhänge aber versprach, später vorbeizukommen. Ich hatte also Zeit mich mit dem Amerikanischen Steuerformularen rumzuschlagen.

Zum Mittag ging es dann mit ein paar Leuten aus dem Team, auch alle sehr nett, in eine nahegelegene Cafeteria. Diesmal konnte ich dem Western Barbeque Burger wirklich nicht widerstehen :)

Mein Chef zeigte sich sehr verständnisvoll wegen meiner Problemchen mit dem ganzen Papierkrieg, da er selber Kanadier sei und das ganze Zeug auch vor ein paar Jahren machen musste. Ausserdem überraschte er mich mit perfektem, fast akzentfreiem Deutsch, und fragte mich ob er ab und zu ein wenig üben dürfe, weil seine Grammatik so schlecht sei (er machte nicht einen Grammatikfehler in mehreren Minuten reden). Es stellte sich heraus dass er schonmal 3 Jahre in Deutschland gearbeitet hatte. Das Konzept, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren war ihm irgendwie trotzdem recht fremd :)

So kam es also dass ich gegen Abend ziemlich fröhlich nach Hause radelte und mich schon darauf freute, Julia nachts um 3 aus dem Bett zu klingeln um ihr alles zu erzählen (war vorher abgesprochen, einfach so mache ich sowas nicht ... )

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